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Blubbern und Quietschen in der Küche - Resteverwertung auf englische Art

Am Montag hatte ich Reste von Gemüse (sprich Weißkohl und gekochte grüne Bohnen) übrig. Die wollten irgendwie verwertet werden und ich habe mir überlegt auf welche Art. Nun gibt es bei den Engländern ein Gericht mit dem vollmundigen Namen "Bubble and Squeak", was auf deutsch soviel wie "blubbern und quietschen" bedeutet. Das klingt auf englisch genauso furchtbar, wie auf deutsch, aber es beschreibt nur die Töne, die das Gericht während der Zubereitung in der Pfanne macht. Dort blubbert dann nämlich eine Katoffelmasse im heißen Fett und Dampf zischt mit pfeifenden und qietschenden Geräuschen unter der Masse hervor.

Der Ursprung des Gerichts liegt in England und weit zurück. Irgendwann nachdem die Engländer die Kartoffel eingeführt hatten, kamen sparsame Hausfrauen und haben dieses Gericht aus Kartoffel- und Gemüseresten vom Vortag kreiert. Wer die erste war und wer dem Gericht den Namen gegeben hat, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Bei Bubble and Squeak werden Kartoffelreste zerstampft und mit Kohl und anderen gekochten Gemüsen, die vom Vortag übrig waren, vermengt und dann in der Pfanne im Fett gebraten, bis eine knusprige Schicht entstanden ist. Das geschah typischerweise am Montag, um die Reste des Sonntagsessens zu verwerten. Und deswegen gibt es auch nicht das eine Rezept, dem man folgen muss. Bneuntzt wird, was eben gerade da ist. Das fertige Bubble and Squeak wird dann entweder einfach so oder mit Bratenresten, Speck oder Würstchen zusammen serviert.
Die Idee ist an sich nicht außergewöhnlich. Auch meine Großmutter hat übrig gebliebenes Kartoffelpüree schon in einer Pfanne erwärmt und sich über die entstehende braune Kruste gefreut. Das beweist, dass in der Küche die Menschen grundsätzlich auf ähnliche Ideen kommen, besonders, wenn es gilt, nichts verkommen zu lassen. Meine Großmutter hat nicht gewusst, dass jenseits der Nordsee dasselbe mit den dortigen Resten passiert ist und sie hatte auch keinen so schönen Namen für das Gericht, aber sie hatte dieselbe Idee.

Alles Grund genug, dass es bei mir diesen Montag Bubble and Squeak gegeben hat. Ich hatte Weißkohl und grüne Bohnen, habe noch ein paar TK-Erbsen hinzugefügt. Kartoffelreste hatte ich nicht, aber ich habe schnell ein paar Kartoffeln gekocht und zerstampft. Nun war auch kein Braten mehr vom Vortag übrig und ich hatte auch keine Würstchen im Haus. Ich habe dann etwas Hackfleisch angebraten und unter dei Kartoffelmasse gehoben. Gebratene Speckwürfel wären auch gut gewesen. Manche essen auch ein Spiegelei dazu.

Es war sehr gelungen und hat mir geschmeckt. Bubble and Sqeak wird nun wohl häufiger auf meinem Speiseplan landen. Vielleicht sogar dann, wenn ich gar keine Reste habe.

Und hier nun noch einmal ausführlich das

Guten Appetit!